Gelenke im Alltag schonen: Ergonomie am Arbeitsplatz

Die richtigen Bewegungen und ein gut gestalteter Arbeitsplatz gehören zu den effektivsten Möglichkeiten, um die Gelenke im Alltag zu entlasten. Dieser Ansatz ist Teil guter Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen, die bereits bei den ersten Anzeichen von Beschwerden, insbesondere bei Rhizarthrose, angewendet werden sollten.

Das Daumengelenk ist eines der am stärksten beanspruchten Gelenke im Berufsalltag. Wird es nicht richtig positioniert, überlastet oder häufig wiederholt belastet, kann es schneller verschleißen. Glücklicherweise können eine ergonomische Anpassung von Hilfsmitteln, die Körperhaltung und Arbeitsabläufen helfen, die Belastung zu reduzieren und die Arbeitsfähigkeit trotz Schmerzen zu erhalten.

Warum ist Ergonomie für die Gelenke wichtig ?

Ergonomie bedeutet, dass die Arbeitsumgebung an den Menschen angepasst wird – also dass wir Werkzeuge, Haltung und Bewegungen so gestalten, dass unsere Gelenke geschont werden.

Bestimmte alltägliche Handbewegungen können die Daumengelenke stark belasten und den Verschleiß beschleunigen, insbesondere wenn sie oft oder über längere Zeit ausgeführt werden.

Dazu gehören:

  • Wiederholtes Greifen, Schrauben oder Drehen

  • Intensive Nutzung von Maus oder Tastatur

  • Regelmäßiges Tragen von Lasten oder Arbeiten mit ungeeigneten Hilfsmitteln

  • Längeres Halten von Gegenständen zwischen Daumen und Zeigefinger.

Bei einer Rhizarthrose – einer häufigen Form der Daumenarthrose – sind diese Belastungen besonders problematisch.

Deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf eine gelenkschonende Arbeitsweise zu achten und schon bei den ersten Beschwerden geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Einrichtung des Arbeitsplatzes: bewährte Maßnahmen

Einige einfache Anpassungen können die Belastung von Daumen und Handgelenken deutlich reduzieren:

1. Haltungen und Bewegungen optimieren

  • Halten Sie Handgelenk und Daumen möglichst neutral.

  • Vermeiden Sie häufige, wiederholte Greif- oder Spreizbewegungen.

  • Verteilen Sie die Arbeit auf beide Hände, um eine einseitige Überlastung zu vermeiden.

2. Die richtigen Hilfsmittel wählen

  • Nutzen Sie eine ergonomische Maus und eine kompakte Tastatur, um belastende Streckbewegungen zu reduzieren.

  • Arbeiten Sie mit Gegenständen, die breite und rutschfeste Griffe haben.

  • Passen Sie Griffe und Werkzeuge so an, dass der Greifaufwand gering bleibt.

3. Arbeitsbereich reorganisieren

  • Platzieren Sie häufig genutzte Gegenstände in Reichweite.

  • Reduzieren Sie Drehbewegungen und anhaltenden Druck auf Handgelenke und Daumen.

  • Wechseln Sie die Aufgaben im Tagesverlauf, um ständige Wiederholungen zu vermeiden.

Pausen und Erholungszeiten einplanen

Ein weiterer wichtiger Aspekt für gesunde Gelenke ist das richtige Zeitmanagement:

  • Legen Sie regelmäßige Pausen ein, auch kurze, um Hände und Daumen zu entspannen.

  • Unterstützen Sie Ihre Gelenke mit leichten Dehn- und Mobilisationsübungen über den Tag verteilt.

  • Achten Sie auf Warnsignale wie anhaltende Beschwerden, Kraftverlust oder morgendliche Schmerzen.

Fachleute wie Arbeitsmediziner, Ergonomieberater oder Physiotherapeuten können Sie bei der Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen.

Präventive Maßnahmen: eine gemeinsame Aufgabe

Die Vorbeugung von Gelenkverschleiß ist nicht nur Aufgabe des Einzelnen.

Unternehmen, Mitarbeitende und Fachkräfte im Gesundheitswesen sollten gemeinsam dafür sorgen, dass Arbeitsplätze gelenkschonend gestaltet werden. Eine systematische Aufklärung und ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes kann helfen, degenerative Erkrankungen wie Rhizarthrose vorzubeugen oder deren Verlauf zu verlangsamen.

Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel „Arbeitsplatzoptimierung bei Rhizarthrose“, der auch erläutert, wie die Arbeitsfähigkeit trotz Schmerzen erhalten werden kann.

Lesen Sie auch im Abschnitt „Prävention und Aufklärung“: