Stricken, Gärtnern, Basteln, Malen, Nähen oder kreatives Kochen –

manuelle Tätigkeiten spielen für viele Menschen eine wichtige Rolle im Alltag und tragen wesentlich zum Wohlbefinden bei. Tritt eine Rhizarthrose auf, können diese Freizeitbeschäftigungen jedoch schmerzhaft, ermüdend oder sogar stark eingeschränkt sein.

Muss man deshalb auf das verzichten, was Freude bereitet?

Die Antwort lautet: nein. Wie bei körperlicher Aktivität ist es in vielen Fällen möglich, manuelle Hobbys weiterhin auszuüben, sofern sie gezielt und sinnvoll angepasst werden.

Warum werden manuelle Tätigkeiten bei Rhizarthrose schwieriger?

Die Rhizarthrose ist eine Form der Arthrose, die das Daumensattelgelenk (Trapeziometakarpalgelenk) an der Basis des Daumens betrifft.

Dieses Gelenk ist entscheidend für:

• Greif- und Zangenbewegungen,
• präzise Handbewegungen,
• Kraft und Stabilität des Daumens.

Die meisten manuellen Tätigkeiten beanspruchen genau diese Funktionen. Wiederholte Bewegungen, längeres Halten oder Drehbewegungen können daher zu folgenden Beschwerden führen:

• Schmerzen während oder nach der Tätigkeit,
• eingeschränkte Feinmotorik,
• rasche Ermüdung der Hand,
• Unsicherheit beim Gebrauch des Daumens.

Diese Einschränkungen bedeuten nicht, dass die Tätigkeit kontraindiziert ist, sondern dass sie angepasst werden sollte.

Welche manuellen Aktivitäten belasten den Daumen besonders?

Einige Hobbys stellen höhere Anforderungen an das Daumensattelgelenk, insbesondere Tätigkeiten mit:

• feinen, langandauernden Greifbewegungen (z. B. Stricken, Sticken, Zeichnen),

• kräftigem Zugreifen (z. B. Heimwerken, Arbeiten mit Handwerkzeugen)

• wiederholten Bewegungsabläufen (z. B. Nähen, Schneiden, Gartenarbeit),

• Dreh- und Schraubbewegungen (z. B. Gläser öffnen, Schrauben eindrehen, Kneten).

Diese Aktivitäten müssen nicht grundsätzlich vermieden werden, erfordern jedoch besondere Aufmerksamkeit und gegebenenfalls Anpassungen.

Wie lassen sich manuelle Hobbys anpassen, ohne darauf zu verzichten?

1. Ergonomische Hilfsmittel und Materialien verwenden

Ergonomie spielt bei Rhizarthrose eine zentrale Rolle. Bereits einfache Maßnahmen können die Belastung des Daumens deutlich reduzieren:

• Verwendung von breiten, rutschfesten Griffen,

• Einsatz von leichten Werkzeugen,
• Scheren, Nadeln oder Pinsel mit verdicktem Griff,
• Vermeidung von Materialien, die einen hohen Druck des Daumens erfordern.

2. Dauer und Belastungsrhythmus anpassen

Bei Rhizarthrose ist nicht nur die Bewegung selbst entscheidend, sondern auch die Dauer der Belastung:

• Tätigkeiten in kürzere Einheiten unterteilen,

• regelmäßige Pausen einlegen,
• unterschiedliche Aufgaben abwechseln,
• die Aktivität beenden, sobald anhaltende Schmerzen auftreten.

Ziel ist nicht Leistungssteigerung, sondern eine langfristige, schmerzarme Ausübung der Tätigkeit.

3. Bei Bedarf eine Daumenorthese tragen

Das Tragen einer Daumenorthese bei bestimmten manuellen Tätigkeiten kann:

• das Gelenk stabilisieren,
• schmerzhafte Bewegungen begrenzen,
• entzündliche Reaktionen nach Belastung reduzieren.

Dies ist besonders bei Tätigkeiten sinnvoll, die Präzision oder Kraft erfordern. Ärztliches oder therapeutisches Fachpersonal kann bei der Auswahl einer geeigneten Orthese beraten.

4. Beweglichkeit und Muskelkraft gezielt erhalten

Entgegen häufigen Annahmen ist eine vollständige Ruhigstellung des Daumens langfristig nicht empfehlenswert. Sanfte, gezielte Übungen helfen dabei:

• die Beweglichkeit zu erhalten,

• die gelenkstützende Muskulatur zu kräftigen,
• Steifheit und Schmerzen zu reduzieren.

Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten können individuelle Übungsprogramme erstellen, die auch an persönliche Hobbys angepasst sind.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über die Bedeutung angepasster körperlicher Aktivität bei Rhizarthrose.

Was tun, wenn die Schmerzen dennoch anhalten?

Wenn die Beschwerden trotz Anpassungen (Orthesen, konservative Therapie, Rehabilitation) weiterhin stark einschränkend sind, kann eine weiterführende Behandlung in Betracht gezogen werden.

Je nach Stadium der Rhizarthrose und individuellem Patientenprofil stehen operative Verfahren zur Verfügung mit dem Ziel:

• die Schmerzen dauerhaft zu lindern,
• die Beweglichkeit des Daumens zu verbessern,
• alltägliche Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten wieder zu ermöglichen.

Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite zur Operation der Rhizarthrose.

Das Wichtigste zusammengefasst

• Rhizarthrose erschwert bestimmte manuelle Tätigkeiten, macht sie jedoch nicht unmöglich.
• Durch Anpassung von Hilfsmitteln, Bewegungsabläufen und Belastung lassen sich viele Hobbys fortführen.
• Kontrollierte Bewegung ist langfristig vorteilhaft für die Handfunktion.
• Fachliche Begleitung hilft, Aktivitäten sicher und individuell anzupassen.

Dieser Artikel dient ausschließlich der Information.
Nur medizinisches Fachpersonal kann Ihre persönliche Situation beurteilen und eine geeignete Therapie empfehlen.

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