37 Jahre alt, Gastronom – und bereits durch Rhizarthrose gebremst

Benjamin,
37 Jahre, Gastronom, an beiden Daumen operiert

Wer in der Küche arbeitet, benutzt seine Hände nicht nur – er ist auf sie angewiesen. Benjamin hat das schmerzhaft erfahren. Als Restaurantbesitzer und Pizzaiolo in der Region Loire bemerkte er zunächst leichte Schmerzen im Daumen. Mit der Zeit schlichen sie sich immer mehr in seinen Alltag ein, bis selbst einfache Handgriffe kaum noch möglich waren. Nach mehreren Behandlungsstufen (Röntgen, Infiltrationen, medikamentöse Therapien, Anpassungen im Alltag) entschied er sich für eine Operation – zuerst an einem Daumen, später am anderen. Heute berichtet er von einem realistischen, beruhigenden und vor allem sehr konkreten Weg.

Koch bereitet Speisen in einer Küche zu.

Ein Schmerz, der plötzlich da ist – und bleibt

„Am Anfang dachte ich: Das geht schon wieder vorbei.“

Benjamin erinnert sich, dass alles recht unauffällig begann. Zeitweise Schmerzen im Daumen, ausgelöst bei bestimmten „Pinzettengriffen“ (Greifen, Drehen, Festhalten). Innerhalb weniger Wochen wurde die Einschränkung jedoch regelmäßiger.

Im Alltag sind es nicht die großen Bewegungen, sondern die Vielzahl kleiner, wiederholter Handgriffe: einen Teller tragen, ein Küchengerät bedienen, ein Glas öffnen, eine Tasse anheben. In der Küche läuft fast alles über die Daumen. In Kombination mit Müdigkeit, hohem Arbeitstempo und dem Stress des Services nimmt der Schmerz immer mehr Raum ein.

„Am schlimmsten ist, dass man unbewusst anfängt auszugleichen.“

Der Diagnose einen Namen geben

Wie viele andere sucht auch Benjamin ärztlichen Rat. Untersuchungen folgen – bis die Röntgenaufnahme schließlich Klarheit bringt: Rhizarthrose, eine Arthrose an der Daumenbasis.

Damit stellt sich eine zentrale Frage: Warum er – in diesem Alter?

In seinem Fall gibt es keine eindeutige Erklärung. Keine bekannten familiären Vorbelastungen, kein spezielles Trauma, keine außergewöhnlich belastende Tätigkeit im klassischen Sinn.

„Ich habe nie eine klare Antwort bekommen. Nur die Tatsache, dass es da war – und fortschritt.“

Ab diesem Moment wird der Weg strukturierter: Schmerzen lindern, das Fortschreiten verlangsamen, weiterarbeiten so lange es geht – und gleichzeitig realistisch bleiben, was die eigenen Grenzen betrifft.

Dessertpräsentation mit Schokoladenbirnen und Sauce

Infiltrationen, Behandlungen – und der Druck, „noch durchzuhalten“

Vor der Operation probiert Benjamin verschiedene konservative Optionen aus.

Die Infiltrationen bringen unterschiedlich starken Effekt: manchmal hilfreich, manchmal nur sehr kurzfristig.

Mit der Zeit wird eine Grenze erreicht. Selbst mit Anpassungen werden manche Bewegungen zu schwierig. Doch neben dem körperlichen Schmerz kommt eine mentale Belastung hinzu: jede Bewegung vorausdenken, Angst haben, etwas fallen zu lassen, sich vor jedem Service fragen, ob die Hand „mitmacht“. Sorgen um den Beruf – und auch um die Auswirkungen auf das private Umfeld.

„Darüber spricht man selten, aber mental ist das extrem anstrengend. Es begleitet dich überall.“

Sein Beruf ist nicht nur ein Job.

Er ist seine Leidenschaft. Benjamin hat keine großen Hobbys nebenbei – die Küche, sein Restaurant, das ist sein Leben. Und genau das macht die Situation besonders schwer.

Sich als junger, beruflich aktiver Mensch für eine Operation entscheiden

Benjamin gehört zu den Patienten, die man nicht automatisch mit Rhizarthrose in Verbindung bringt: jung, voll berufstätig.

Bei der spezialisierten Konsultation in Lyon nimmt sich die Chirurgin, Dr. Burnier, Zeit, ihm zuzuhören und die tatsächlichen Auswirkungen der Schmerzen auf seinen Berufsalltag zu verstehen.

Sie erklärt ihm die verschiedenen chirurgischen Möglichkeiten, darunter auch den Einsatz einer Daumenprothese, sowie die zu erwartenden Vorteile und Grenzen eines solchen Eingriffs. Das Gespräch ist offen und ehrlich – mit Fokus auf das Entscheidende: den Alltagsschmerz und seine Konsequenzen, unabhängig vom Alter.

„Sie hat sich wirklich Zeit genommen, mir zuzuhören und zu verstehen, was ich durchmache.“

Dauer des Eingriffs, Nachbehandlung, Rehabilitation, Rückkehr an den Arbeitsplatz – Benjamin stellt sehr konkrete Fragen. Was ihm hilft: eine vertrauensvolle Beziehung und eine gemeinsam getroffene Entscheidung, abgestimmt auf seine berufliche Realität.

„Zwei Operationen, zwei Phasen – und eine ermutigende Genesung“

Benjamin wurde zuerst am rechten Daumen operiert (2023), dann am linken (2025).

In beiden Fällen wurde eine Daumenprothese eingesetzt – eine chirurgische Lösung mit dem Ziel, die Schmerzen langfristig zu lindern und die Beweglichkeit des Gelenks wiederherzustellen. Nach der ersten Operation verläuft die Genesung gut. Benjamin arbeitet eng mit einem Physiotherapeuten zusammen und setzt auf eine sehr funktionelle Rehabilitation, abgestimmt auf seinen Beruf. So engagiert ist er, dass er sich nach den Therapiesitzungen sogar die gleichen Trainingsgeräte besorgt, um die Übungen zu Hause fortzuführen.

Hände liegen zusammen auf Holzoberfläche.

„Ich wollte schnell wieder fit werden – aber vor allem richtig.“

Dieses persönliche Engagement spielte eine wichtige Rolle im Heilungsverlauf.

Benjamin betont jedoch: Jeder Verlauf ist individuell, und die medizinische Begleitung bleibt zentral. Beim linken Daumen, der 2025 operiert wurde, verlief alles noch reibungsloser.

Die Erfahrung aus der ersten Operation, die Kenntnis der Übungen und die bessere Planung der Rückkehr erleichterten die zweite Genesungsphase – auch wenn jede Hand ihre eigenen Besonderheiten hat.

„Die Rückkehr zur Arbeit – ein Schlüsselmoment“

Die Rückkehr in den Beruf ist ein besonders erwarteter Moment.

Als Selbstständiger kann man nicht einfach „Pause machen“. Die zweite Operation folgt einem ähnlichen Verlauf wie die erste. Kurz vor der Rückkehr in die Küche bemerkt Benjamin noch einige natürliche Ausgleichsbewegungen – aber eines ist klar: Der frühere Dauerschmerz ist verschwunden.

„Ich bereue es nicht. Der größte Unterschied ist, dass ich nicht mehr ständig daran denken muss.“

Was er jemandem sagen würde, der noch zögert

Benjamin drängt niemanden zu einer schnellen Entscheidung.

Aber er sagt es schlicht: Wenn alltägliche Handgriffe zur Belastung werden, lohnt es sich, sich begleiten zu lassen, die Möglichkeiten zu prüfen und nicht allein mit den Schmerzen zu bleiben.

„Die wahre Erleichterung ist, wieder eine Hand zu haben, die einem hilft – statt einen auszubremsen.“

Koch lächelt in einer modernen Küche.