Rhizarthrose betrifft nicht alle Menschen gleich

Obwohl Rhizarthrose grundsätzlich bei jeder Person auftreten kann, die das Daumengrundgelenk regelmäßig belastet, sind manche Menschen stärker gefährdet als andere.

Wer die Risikofaktoren kennt, kann besser verstehen, wie die Erkrankung entsteht, welche Auswirkungen sie haben kann und welche Strategien im Alltag helfen, die Gelenke zu schonen.

Frauen sind häufiger betroffen

Die überwiegende Mehrheit der Menschen mit Rhizarthrose sind Frauen.

Dieser Umstand lässt sich durch eine Kombination aus hormonellen, biomechanischen und genetischen Faktoren erklären. Ab der Menopause treten Daumenschmerzen oft häufiger oder stärker auf. Dieser Zusammenhang ist gut dokumentiert und hängt mit hormonellen Veränderungen zusammen, die die Gelenke beeinflussen.

Weitere Risikofaktoren sind eine familiäre Veranlagung oder bestimmte Formanomalien des Trapeziumknochens. Diese sind auf der Seite Risikofaktoren, die eine Rhizarthrose begünstigen genauer beschrieben.

Eine altersbedingte Erkrankung – aber nicht nur

Rhizarthrose tritt überwiegend nach dem 50. Lebensjahr auf und erreicht ihren Höhepunkt zwischen dem 60 und 70 Lebensjahr. Da der Verschleiß des Knorpels ein natürlicher Prozess ist, spielt das Alter eine wichtige Rolle.

Die Erkrankung kann auch bei jüngeren Menschen auftreten, besonders wenn bestimmte Bewegungen häufig wiederholt werden oder das Gelenk stark belastet wird. In solchen Fällen spricht man von Rhizarthrose bei jungen Erwachsenen – eine eher seltene Form. Oft stehen diese frühen Fälle im Zusammenhang mit früheren Verletzungen, Fehlstellungen oder besonders beweglichen Gelenken. Werden die ersten Symptome frühzeitig erkannt, kann die Behandlung rechtzeitig beginnen und den Verlauf günstig beeinflussen

Manuelle Berufe und risikoreiche Tätigkeiten

Bei bestimmten Berufen ist das Risiko für Rhizarthrose höher. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Friseure, Schneider, Pflegekräfte
  • Musiker, Handwerker, Kosmetiker

Nicht alle Betroffenen entwickeln die Erkrankung, aber wiederholte Handgriffe, Pinzettengriffe oder starke Belastungen des Daumens erhöhen das Risiko für Gelenkverschleiß.

Auch Freizeitaktivitäten können eine Rolle spielen, zum Beispiel Gartenarbeit, Heimwerken oder Sportarten, die die Hände stark beanspruchen. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, die Bewegungen anzupassen.

In der Rubrik „Leben mit Rhizarthrose“ finden Sie praktische Tipps, wie Sie Ihre Aktivitäten fortsetzen können, ohne dass sich die Schmerzen verschlimmern.

Gelegentlich sind beide Hände betroffen

Eine Rhizarthrose betrifft anfangs meist nur einen Daumen. Mit der Zeit kann sich jedoch auch die andere Seite entwickeln – manchmal erst Monate oder sogar Jahre später. 

Wenn beide Daumen betroffen sind, fallen viele Alltagsbewegungen noch schwerer, weil Kraft und Beweglichkeit auf beiden Seiten weiter nachlassen.

Häufig tritt eine Rhizarthrose bei älteren Frauen auf. Auch Menschen, die ihre Hände beruflich oder privat stark und gleichmäßig belasten, entwickeln sie häufiger

Manchmal irreführende Symptome

Schmerzen im Daumen müssen nicht zwingend von einer Rhizarthrose stammen. Auch andere Ursachen können dahinterstecken, zum Beispiel:

  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Zysten
  • Arthrose in einem anderen Daumengelenk

Da sich eine Rhizarthrose meist schleichend entwickelt, können die ersten Anzeichen nicht immer deutlich eingeordnet werden. Deshalb ist es hilfreich, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen der Daumenarthrose zu kennen und die Anatomie des Daumens grob zu verstehen. So lässt sich besser einschätzen, welches Gelenk tatsächlich betroffen sein könnte. Typisch für die Rhizarthrose ist ein Schmerz an der Daumenwurzel. Dieser kann in Richtung Handgelenk ausstrahlen oder sich bei präzisen Bewegungen verstärken. Anfangs treten die Beschwerden oft nur gelegentlich auf – werden jedoch mit der Zeit häufiger und schließlich dauerhaft.

Wann sollte man einen Handspezialisten aufsuchen?

Wenn die Beschwerden immer häufiger auftreten, Gegenstände aus der Hand gleiten oder alltägliche Bewegungen schmerzhaft werden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Zur Diagnose einer Rhizarthrose führt der Arzt zunächst eine klinische Untersuchung durch. Meist genügt schon eine Röntgenaufnahme, um die Erkrankung zu bestätigen. Danach können – wie auf der Seite Behandlungen und Pflege beschrieben – verschiedene Therapieoptionen empfohlen werden.

In bestimmten Fällen – insbesondere wenn die konservativen Maßnahmen wie medikamentöse Therapie oder Schienenversorgung keine ausreichende Beschwerdelinderung erzielen – ist die Vorstellung bei einem spezialisierten Handchirurgen oder Handspezialisten empfehlenswert. Ein Handspezialist kann beurteilen, ob eine Operation notwendig ist. Bislang ist dies die einzige Möglichkeit, den Gelenkverschleiß dauerhaft zu korrigieren.